Christian
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Moin,
in der Autobild wurde der Polo GTI vorgestellt:
Mehr GTI-Feeling als im Golf?
VW auf der Suche nach dem Mythos: Der Polo GTI soll wieder so ein Spaßmacher fürs Volk sein wie einst der Ur-GTI. Und darf sogar ungeniert am aktuellen Golf GTI knabbern.
GTI? Das war einmal – sagen die Fans des ersten Golf GTI. Stimmt nicht ganz, denn das magische Kürzel lebt. Gerade noch rechtzeitig hat Wolfsburg den Wert der drei Buchstaben erkannt und erinnert sich seiner (Strahl-)Kraft. Das Urmodell der ersten Serie ist ein echter Youngtimer: keine Elektro-Servolenkung, kein ABS, kein Airbag, nicht mal elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung. Doch das asketische Leistungsgewicht sorgt für muntere Fahrleistungen, das knackige Chassis macht den kompakten Klassiker zum zeitlosen Kurvenkünstler, und die Bedienungselemente arbeiten ohne doppelten Boden.
Ganz anders gibt sich die fünfte Auflage des Golf GTI. Der Sport-Golf ist eher ein gelassener Gleiter als ein hektischer Hetzer. Er holt sich die Kraft aus dem Drehzahlkeller, glänzt mit souveränen Fahreigenschaften, kombiniert Leistung mit Komfort. Doch damit ist das GTI-Revival noch nicht vorbei. Schon Ende 2005 füllt der neue Polo GTI die Lücke zwischen dem ebenso unterschätzten wie überteuerten Lupo GTI und dem 200-PS-Golf.
AUTO BILD hat den ersten Prototyp ausgiebig gefahren und war begeistert. Kein GTI kommt dem Original näher als der Turbo-Renner im Polo-Format. "Dieses Modell füllt nicht nur die Lücke zwischen Lupo und Golf", glaubt Vorstandsvorsitzender Bernd Pischetsrieder. Und weiter: "Es ist auch von Fahrleistungen und Handling her ein echter GTI."
Dennoch zeigen die Entscheidungsfinder wieder mal Angst vor der eigenen Courage. Statt, wie ursprünglich geplant, den 180 PS starken Abgasturbolader einzubauen, fiel die Wahl in letzter Minute auf das schwächere 150-PS-Aggregat, weil der 180-PS Polo dem Golf GTI mit 200 PS ganz schön eingeheizt hätte.
Vor allem bei der Beschleunigung wäre der kleine Giftzwerg bis auf 0,3 Sekunden an den großen Bruder herangekommen. Daß die 180-PS Version trotzdem eine Zukunft hat, verdanken wir der Abteilung mit dem Namen "VW Individual". Dort soll eine auch optisch herausgeputzte Sonderserie des 225 km/h schnellen Power-Polo entstehen. Gleichzeitig arbeiten die Individualisten an einem gewichtsoptimierten Golf GTI, der von einem leistungsgesteigerten 235-PS-Motor motiviert wird.
Daß es sich bei dem hier abgebildeten Polo GTI noch nicht um die endgültige Version handelt, hat einen ganz banalen Grund: Der Polo erhält im März ein umfangreiches Facelift, das für mehr Abstand zum neuen Fox/Lupo sorgen soll. Die Änderungen konzentrieren sich auf den Front- und Heckbereich. Zu den Stilmerkmalen des GTI gehören später dann ein rotumrandeter Grill mit schwarzer Kontrastblende, schwarze Kotflügelverbreiterungen, Schweller und Schürzen, neue Stoßstangen vorn und hinten, ein am Dach angesetzter Heckspoiler, 16-Zoll-Aluräder und ein verchromter Doppelrohrauspuff.
Innen versprechen die VW-Produktplaner eine Sportsitzanlage im eigenständigen Design, ein erweitertes Instrumentarium, diverse Aluminiumakzente und eine relativ komplette Ausstattung inklusive vier Airbags, ESP, Sportfahrwerk, Sechsgang-Getriebe, Alu-Lederlenkrad, Zentralverriegelung und Fensterhebern. Analog zum Golf soll auch der Polo GTI wahlweise mit zwei oder vier Türen zu haben sein. Wer Geld übrig hat, bekommt mit Leder, Xenon und Navigation ausgesprochene Oberklasse-Extras. Das geniale Direktschaltgetriebe bleibt allerdings dem Golf vorbehalten.
Obwohl nirgendwo GTI draufsteht, ist im schwarzen Inkognito-Polo mehr GTI drin als im 200-PS-Golf. Die Gründe: deutlich weniger Gewicht (unter 1100 statt über 1300 Kilo), deutlich kompaktere Abmessungen (davon profitiert die Wendigkeit), deutlich sportlichere Fahrwerkabstimmung (zu Lasten des Komforts). Nein, dieses Auto hat absolut nichts mit den 08/15-Polo zu tun, die Sixt und Avis unters Volk streuen. Das hört man schon im Leerlauf, wenn der 20-Ventiler grollt und blubbert, als wäre er bei Oettinger zur Schule gegangen. Auf jede Gaspedalbewegung folgt prompt eine dreistimmige Resonanz aus Ansaugröcheln, Laderpfeifen und Wastegate-Geplapper.
Sicher ist dieser GTI kein so extremer Kurvenkünstler wie der Mini Cooper S. Aber er ist mehr Sportgerät als der betont gelassene 200-PS-Golf. Und er ist viel ausgewogener als alle anderen Polo, die früh untersteuern und versuchen, dir durch überzogene Aufbaubewegungen den Schneid abzukaufen. Der GTI funktioniert dagegen als mobile vertrauensbildende Maßnahme, die locker zwischen Sicherheit und Spaß vermittelt, zwischen Emotion und Vernunft.
Geführt von der großen Koalition aus Gaspedal und Lenkung, animiert das starke Stück zum Ausloten des Grenzbereichs, zum Feilen an der Ideallinie und zum Verbinden von Radien und Scheitelpunkten. Nur die weichen, nicht sonderlich standfesten Bremsen passen eher zum Biedermann-Image als zum neuen Mantel-und-Degen- Anspruch.
VW verspricht für den Polo GTI 8,3 Sekunden bis Tempo 100, 215 km/h und einen Mix-Verbrauch von 8,1 Liter Super. Als Hauptkonkurrenten nennt VW den Mini Cooper S, den Peugeot 206 RC/Sport und den Renault Clio Sport. Europaweit ist dieses Segment 45.000 Einheiten klein. Der 150-PS-Polo soll es um 15.000 Stück pro Jahr erweitern – zu Preisen ab 17.500 € ein durchaus realistisches Ziel.
Der erste Gang rastet trocken ein, die Kupplung kann es kaum noch erwarten, die Bridgestones miauen trotz ESP. Der Motor wuchtet den Polo mit Vehemenz aus den Startblöcken, dreht sämig hoch, holt kurz Luft beim Hinaufschalten in den zweiten, findet nahtlos wieder Anschluß, glänzt auch im dritten und vierten Akt, ehe uns am Ende der Geraden die Straße ausgeht.
Die letzte Vorstellung des Audi 1.8-Liter-Fünfventilers.
In der Serienversion leistet er 150 PS, im Modell von VW Individual 180 PS.
IMO lässt damit der VW-Konzern einen der- immer noch - besten Benzinermotoren auslaufen :-(
in der Autobild wurde der Polo GTI vorgestellt:
Mehr GTI-Feeling als im Golf?
VW auf der Suche nach dem Mythos: Der Polo GTI soll wieder so ein Spaßmacher fürs Volk sein wie einst der Ur-GTI. Und darf sogar ungeniert am aktuellen Golf GTI knabbern.
GTI? Das war einmal – sagen die Fans des ersten Golf GTI. Stimmt nicht ganz, denn das magische Kürzel lebt. Gerade noch rechtzeitig hat Wolfsburg den Wert der drei Buchstaben erkannt und erinnert sich seiner (Strahl-)Kraft. Das Urmodell der ersten Serie ist ein echter Youngtimer: keine Elektro-Servolenkung, kein ABS, kein Airbag, nicht mal elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung. Doch das asketische Leistungsgewicht sorgt für muntere Fahrleistungen, das knackige Chassis macht den kompakten Klassiker zum zeitlosen Kurvenkünstler, und die Bedienungselemente arbeiten ohne doppelten Boden.
Ganz anders gibt sich die fünfte Auflage des Golf GTI. Der Sport-Golf ist eher ein gelassener Gleiter als ein hektischer Hetzer. Er holt sich die Kraft aus dem Drehzahlkeller, glänzt mit souveränen Fahreigenschaften, kombiniert Leistung mit Komfort. Doch damit ist das GTI-Revival noch nicht vorbei. Schon Ende 2005 füllt der neue Polo GTI die Lücke zwischen dem ebenso unterschätzten wie überteuerten Lupo GTI und dem 200-PS-Golf.
AUTO BILD hat den ersten Prototyp ausgiebig gefahren und war begeistert. Kein GTI kommt dem Original näher als der Turbo-Renner im Polo-Format. "Dieses Modell füllt nicht nur die Lücke zwischen Lupo und Golf", glaubt Vorstandsvorsitzender Bernd Pischetsrieder. Und weiter: "Es ist auch von Fahrleistungen und Handling her ein echter GTI."
Dennoch zeigen die Entscheidungsfinder wieder mal Angst vor der eigenen Courage. Statt, wie ursprünglich geplant, den 180 PS starken Abgasturbolader einzubauen, fiel die Wahl in letzter Minute auf das schwächere 150-PS-Aggregat, weil der 180-PS Polo dem Golf GTI mit 200 PS ganz schön eingeheizt hätte.
Vor allem bei der Beschleunigung wäre der kleine Giftzwerg bis auf 0,3 Sekunden an den großen Bruder herangekommen. Daß die 180-PS Version trotzdem eine Zukunft hat, verdanken wir der Abteilung mit dem Namen "VW Individual". Dort soll eine auch optisch herausgeputzte Sonderserie des 225 km/h schnellen Power-Polo entstehen. Gleichzeitig arbeiten die Individualisten an einem gewichtsoptimierten Golf GTI, der von einem leistungsgesteigerten 235-PS-Motor motiviert wird.
Daß es sich bei dem hier abgebildeten Polo GTI noch nicht um die endgültige Version handelt, hat einen ganz banalen Grund: Der Polo erhält im März ein umfangreiches Facelift, das für mehr Abstand zum neuen Fox/Lupo sorgen soll. Die Änderungen konzentrieren sich auf den Front- und Heckbereich. Zu den Stilmerkmalen des GTI gehören später dann ein rotumrandeter Grill mit schwarzer Kontrastblende, schwarze Kotflügelverbreiterungen, Schweller und Schürzen, neue Stoßstangen vorn und hinten, ein am Dach angesetzter Heckspoiler, 16-Zoll-Aluräder und ein verchromter Doppelrohrauspuff.
Innen versprechen die VW-Produktplaner eine Sportsitzanlage im eigenständigen Design, ein erweitertes Instrumentarium, diverse Aluminiumakzente und eine relativ komplette Ausstattung inklusive vier Airbags, ESP, Sportfahrwerk, Sechsgang-Getriebe, Alu-Lederlenkrad, Zentralverriegelung und Fensterhebern. Analog zum Golf soll auch der Polo GTI wahlweise mit zwei oder vier Türen zu haben sein. Wer Geld übrig hat, bekommt mit Leder, Xenon und Navigation ausgesprochene Oberklasse-Extras. Das geniale Direktschaltgetriebe bleibt allerdings dem Golf vorbehalten.
Obwohl nirgendwo GTI draufsteht, ist im schwarzen Inkognito-Polo mehr GTI drin als im 200-PS-Golf. Die Gründe: deutlich weniger Gewicht (unter 1100 statt über 1300 Kilo), deutlich kompaktere Abmessungen (davon profitiert die Wendigkeit), deutlich sportlichere Fahrwerkabstimmung (zu Lasten des Komforts). Nein, dieses Auto hat absolut nichts mit den 08/15-Polo zu tun, die Sixt und Avis unters Volk streuen. Das hört man schon im Leerlauf, wenn der 20-Ventiler grollt und blubbert, als wäre er bei Oettinger zur Schule gegangen. Auf jede Gaspedalbewegung folgt prompt eine dreistimmige Resonanz aus Ansaugröcheln, Laderpfeifen und Wastegate-Geplapper.
Sicher ist dieser GTI kein so extremer Kurvenkünstler wie der Mini Cooper S. Aber er ist mehr Sportgerät als der betont gelassene 200-PS-Golf. Und er ist viel ausgewogener als alle anderen Polo, die früh untersteuern und versuchen, dir durch überzogene Aufbaubewegungen den Schneid abzukaufen. Der GTI funktioniert dagegen als mobile vertrauensbildende Maßnahme, die locker zwischen Sicherheit und Spaß vermittelt, zwischen Emotion und Vernunft.
Geführt von der großen Koalition aus Gaspedal und Lenkung, animiert das starke Stück zum Ausloten des Grenzbereichs, zum Feilen an der Ideallinie und zum Verbinden von Radien und Scheitelpunkten. Nur die weichen, nicht sonderlich standfesten Bremsen passen eher zum Biedermann-Image als zum neuen Mantel-und-Degen- Anspruch.
VW verspricht für den Polo GTI 8,3 Sekunden bis Tempo 100, 215 km/h und einen Mix-Verbrauch von 8,1 Liter Super. Als Hauptkonkurrenten nennt VW den Mini Cooper S, den Peugeot 206 RC/Sport und den Renault Clio Sport. Europaweit ist dieses Segment 45.000 Einheiten klein. Der 150-PS-Polo soll es um 15.000 Stück pro Jahr erweitern – zu Preisen ab 17.500 € ein durchaus realistisches Ziel.
Der erste Gang rastet trocken ein, die Kupplung kann es kaum noch erwarten, die Bridgestones miauen trotz ESP. Der Motor wuchtet den Polo mit Vehemenz aus den Startblöcken, dreht sämig hoch, holt kurz Luft beim Hinaufschalten in den zweiten, findet nahtlos wieder Anschluß, glänzt auch im dritten und vierten Akt, ehe uns am Ende der Geraden die Straße ausgeht.
Die letzte Vorstellung des Audi 1.8-Liter-Fünfventilers.
In der Serienversion leistet er 150 PS, im Modell von VW Individual 180 PS.
IMO lässt damit der VW-Konzern einen der- immer noch - besten Benzinermotoren auslaufen :-(