Wagen zieht stark nach rechts im Geradeauslauf nach Reparatur der Achsmanschette

Bibsurfer

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Moinsen,
weil meine Achsmanschette (links radseitig) defekt war, habe ich sie in der Werkstatt wechseln lassen.

Seitdem läuft der Wagen insbesondere auf der Autobahn nicht mehr geradeaus, sondern zieht sobald ich das Lenkrad loslasse stark nach rechts, so daß er quasi beim freihändigen Fahren alleine in die Autobahnausfahrt fährt:wacko:.

Die Werkstatt sagt, sie hätte damit nichts zu tun und wäre "da gar nicht dran gewesen". Ich solle mal die Spur einstellen lassen. Also habe ich die Spur einstellen lassen, Problem wurde dadurch aber nicht beseitigt.
Angeblich ließe sich die Spur nicht einstellen, weil die Traglenker (Querlenker unten, jeweils zwei pro Seite) verschlissen seien.
Ich also alle vier Querlenker unten erneuert (mit Lemförder Teilen, kein günstiger Spaß).
Wieder zum Spur einstellen, wieder nicht möglich. Angeblich liegt es jetzt an den oberen Querlenkern, die ich jetzt ebenfalls tauschen lasse.

Also ich gehe davon aus, daß auch das nicht die Ursache ist und das Problem auch damit nicht gelöst wird.

Was kann also die Ursache für den Rechtsdrall sein? Vor der Reparatur der Achsmanschette lief der Wagen wunderbar geradeaus.
 
Neue Lenker, gerade wegen der Gummilagerung, sind nie ein Luxus. Diese Achsaufhängung ist aber nicht so einfach einstellbar wie ein Golf oder A3. Für das Wechseln der Achsmanschette hat man aber normalerweise wirklich nichts damit zu tun. Der Aussage glaube ich somit schon.
Was mich gerade eher zweifeln lässt, sind die Aussagen des Betriebs der die Vermessung durchgeführt hat.

Was dennoch zum ziehen auf eine Seite führen kann: Bremse rechts schwergängig und bremst leicht ab oder auch ein Reifen kann dafür verantwortlich sein. Hatte ich auch schon, dass bei exakt gleicher Position der Reifen ein Ziehen auf eine Seite verursacht hat, obwohl er davor auch dort war und es keine Probleme gab. Tausch von links nach rechts bringt aber da i.d.R. Abhilfe, sofern der Reifen nicht laufrichtungsgebunden ist.
 
Die Bremse (Scheiben und Beläge) habe ich bei der Vermessungswerkstatt auch gleich erneuern lassen. Bei leichtem Bremsen auf der Autobahn haben die nämlich angefangen zu schlagen.
Die Scheiben hatten wohl einen Schlag.

Habe den Wagen noch nicht mit den neuen Bremsen gefahren, da er ja jetzt noch in der Werkstatt ist und die neuen Querlenker installiert werden.
Aber darauf hatte ich die Werkstatt auch hingewiesen und die meinten eine Schwergängigkeit der Bremse läge nicht vor.

Die Reifen sind laufrichtungsgebunden, aber wechseln könnte man sie natürlich trotzdem mal, nur um zu sehen ob es zu einer Veränderung führt.

Wie gesagt, der Wagen hat vor dem Manschettenwechsel nie in irgendeine Richtung gezogen.

Ich bringe jetzt gleich die Querlenker zur Werkstatt, die sollen dann bis morgen installiert werden.
Dann bin ich mal gespannt ob das Problem gelöst wird.

Optimistisch bin ich allerdings nicht.
 
Ja alleine zum Testen kannst die mal tauschen. Mehr Ideen hab ich aber dann auch nicht mehr.
 
Heute den Anruf bekommen, der Wagen sei fertig und würde jetzt nach ausgiebigen Testfahrten geradeaus fahren.
Ich also zur Werkstatt und vorsichtshalber mit dem Mechaniker als Beifahrer eine Testfahrt gemacht.

Das Vermessungsprotokoll mit den entsprechenden Einstellungen hat man mir vorgelegt.

Also runter vom Werkstattgelände und die gerade Straße hinunter. Kaum lasse ich die Hände vom Lenkrad zieht der Wagen krass wie eh und je nach rechts.
Der Mechaniker entschuldigte sich und meinte er hätte die Probefahrt mit beiden Händen am Lenkrad gemacht :wacko:.

Damit war der Wechsel von 8 Querlenkern völlig für die Katz. Hätte mich auch gewundert. Der Wagen war im März beim Tüv und da wurde nicht ein Querlenker bemängelt.

Also den Wagen nochmal dagelassen, Montag nächster Telefontermin. Es bleibt spannend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sache läßt mir ja keine Ruhe und ich versuche natürlich auch die Ursache für den Rechtsdrall zu ergründen.
Gerade ist mir folgende Theorie durch den Kopf gegangen:

Beim Wechsel der Achsmanschette wird ja der Antriebsstrang, der mit einer großen Dehnungsschraube am Radlagergehäuse verschraubt ist gelöst.
Beim Zusammenbau muß die Dehnungsschraube dann ja wieder mit einem nahezu unmenschlichen Drehmoment festgezogen werden. Dabei sollte der Wagen mit montierten Rädern fest auf dem Boden stehen.
Tut man dies nicht, sondern wenn der Wagen nur mit der Radnabe auf der Hebebühne liegt, kann dabei das Getriebe (Differential) oder das Lenkgetriebe beschädigt werden.

Beim Lenken oder Fahren macht der Wagen allerdings keine Geräusche, die auf einen derartigen Schaden hindeuten würden.

Könnte es nicht dennoch die Ursache sein, warum trotz sämtlicher Spureinstellungen etc. der Wagen immernoch mit derselben Intensität nach rechts zieht ?
 
Ne, da geht nix kaputt. Das schlimmste was dabei passieren kann: Rad wird belastet wenn die Schraube noch nicht fest ist und das Radlager fliegt auseinander.

Ich glaube am ehesten, dass er nicht korrekt vermessen ist, denn die Achse ist nicht so ganz ohne. Da hilft der beste Vermessungsstand nix, wenn das Personal sich nicht entsprechend gut auskennt. Oder eben eine Reifen-Geschichte.
 
Das ist ja schonmal beruhigend.

Der Vermessungsstand ist modern und die korrekten Werte für den Wagen sollten ja wohl auch in der Werkstatt vorliegen, oder sollte ich denen vielleicht besser das Audi Reparaturhandbuch vorlegen, da stehen die korrekten Werte drin.

Habe das mit den Rädern angesprochen, vielleicht tauschen sie die jetzt mal durch (auch entgegen der Laufrichtungsbindung) nur um mal zu sehen, ob das irgendeine Änderung bringt.

Mir graut schon vor dem nächsten Anruf, vermutlich Montag:wein:.

Bin nur echt enttäuscht von den diagnostischen Fähigkeiten der Werkstatt.
8 intakte Querlenker tauschen ohne Effekt ist schon echt eine schwache Leistung.
Hätte gedacht, daß man sich dem Problem systematischer und gründlicher nähert.
 
Heute Anruf von dem Mechaniker bekommen.
Er hat angeblich nochmal "gaaanz genau" hingesehen und dabei sind ihm die Spurstangenköpfe aufgefallen.
Die sollen jetzt auch noch getauscht werden.
Ich besorge die Teile, er baut sie ohne Berechnung ein.
Ob das dann die Lösung bringt weiß ich nicht aber es ist definitiv der letzte Versuch.
 
Habe heute den Wagen mit den eingebauten Spurköpfen abgeholt. Wagen zieht zwar immernoch nach rechts, aber jetzt hatte ich die Nase voll und den Wagen mitgenommen, brauche ihn am Wochenende.

Weiteres Problem sind die Bremsen, es wurden Scheiben und Beläge (beides ATE) erneuert. Sie quietschen wie ein Güterwagen!
Habe daher das linke Vorderrad abgenommen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Bei den äußeren Belägen sind die Belagfedern nicht in den Auskerbungen des Bremssattels eingerastet, was sie laut ATE sollen, um ein "Anbremsklacken" zu verhindern (siehe Bild "Belagfedern").
Das kann ja eigentlich nicht die Ursache fürs Quietschen sein.

Auf der Innenseite sind ebenfalls zwei Beläge, von denen einer an einer Seite "gebrochen" ist. Wenn ich mich recht erinnere war dieser gebrochene Belag bei den alten Belägen unten montiert. Jetzt ist er oben montiert und die gebrochene Seite zeigt Richtung Laufrichtung (siehe Bild "gebrochener Belag").

Bin mir nicht sicher, ob das jetzt so richtig ist. Ist das vielleicht die Ursache fürs Quietschen? Oder muß der gebrochene Belag nach unten, oder sogar auf die andere Seite (Beifahrerseite rechts)?

Die Serviceinfo von ATE (als Anhang anbei) hat mich da leider auch nicht schlauer gemacht.

Sieht mir auch nicht so aus als wäre an den Rändern der Beläge Plastilube o.ä. aufgetragen worden.

Frage mich jetzt, ob das alles ok ist, oder ob ich selbst nochmal ran muß, um was zu ändern, um das Quietschen zu beseitigen:blink:
 

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Wann quietschen sie denn? Beim Bremsen, oder bei normaler Fahrt?

Normal ist auf den Belägen ein Pfeil drauf. Vermutlich auf der Rückseite des Belagträgers.
Der Sattel ist bei dem sozusagen hinten am Rad, also im Radhaus heckseitig montiert? Ich geh jetzt mal davon aus. Dann wäre das auf deinen Bildern nicht korrekt montiert. Der Belag mit dem Warnkontakt sitzt schon an der richtigen Stelle, also sozusagen oben rechts, aber er ist auf der falschen Seite gebrochen. Falls der beidseitig Verschleißkontakte hat, sind vermutlich die Seiten vertauscht.

Die Feder gehört meiner Meinung nach in die Aussparung, also diese Vertiefung rein.

An den Auflageflächen würde ich sie schon leicht benetzen, wobei die offizielle Anweisung bei den neueren Belägen mit Klebefläche am Rücken eben an der Stelle "trocken" lautet und sie dort verklebt werden sollen. Davon bin ich aber nicht immer so ganz überzeugt.

Das Bild aus der Einbauinfo müsste sinngemäß den Bremssattel vorne rechts zeigen. Spiegelverkehrt gilt das dann für vorne links.
 
Moin Fuchs,
danke für die schnelle Info.

Das Quietschen tritt beidseitig bei leichtem Bremsen und auf der rechten Seite z.T. (nur gering) bei normaler Fahrt auf.

Ja, es ist korrekt, daß die Sättel hinter der Achse also heckseitig verbaut sind.

Habe auch gelesen, daß die Beläge Laufrichtungs-Pfeile haben sollen, konnte diese Pfeile aber im eingebauten Zustand nicht sehen und daher nicht abgleichen.

Die Federn gehören definitiv in die Aussparungen, aber wie gesagt, nur um ein "Anbremsklacken" zu verhindern.

Ich denke an der Rückseite der Außenbeläge auf den Klebeflächen sollte kein Platilube dran, sonst würde der Kleber ja nicht mehr haften.
Aber dort wo die Kanten der Beläge am Schwimmsattel aufliegen und gleiten müssen würde ich Platilube auftragen und die Auflageflächen am Sattel mit der Drahtbürste wieder von Rost befreien und blank machen, damit die Beläge gut gleiten können.

Die gebrochenen Beläge haben in der Tat beide Verschleißwarnkontakte.

Du meinst also, daß die gebrochene Seite wie bei den alten Belägen, gegen die Laufrichtung und nicht, wie jetzt montiert, in Laufrichtung zeigen sollte?
Dann müßten die gebrochenen Beläge auf sie rechte Seite getauscht werden.

Frage mich dann nur noch, ob es wirklich einen Unterschied macht, ob die gebrochenen Beläge dann, wie jetzt, oben, oder wie bei den alten Belägen unten montiert werden?

Wenn das auf dem Bild der ATE-Info wirklich der rechte Sattel sein sollte (woraus schließt du das, leider hat ATE den ja nicht beschriftet) müssen die gebrochenen Beläge tatsächlich nach oben.

Da sie bei den alten Belägen aber unten montiert waren und da alles in Ordnung war, frage ich mich ob sie wirklich nach oben MÜSSEN oder man diesbezüglich quasi Wahlfreiheit hat. ATE trifft dazu ja leider keine Aussage.
Würde sonst mal Montag bei der Hotline anrufen und nachfragen.

Die gebrochenen Beläge werde ich also auf jeden Fall seitenweise tauschen müssen, damit die gebrochenen Seiten gegen die Laufrichtung zeigen.

Wenn ich das richtig sehe kann ich die Beläge tauschen/wechseln ohne den Sattel und somit die Scheibe zu demontieren?
 
Bin schon weitergekommen:

Habe gerade im Reparaturleitfaden geblättert und die entsprechende Stelle gefunden.

1) Die Beläge können getauscht werden ohne Demontage der Sättel

2) Die gebrochenen Beläge mit der Verschleißanzeige sollen in der Tat oben verbaut werden, das ist jetzt der Fall. Aber wie Du schon richtigerweise gesagt hast, soll die gebrochene Seite nach unten gegen die Laufrichtung zeigen (siehe Foto), was jetzt nicht der Fall ist.
Die Beläge sind also in der Tat vertauscht, so daß ich den linken nach rechts und den rechten nach links tauschen muß.
Dann sollte alles passen.
Plastilube habe ich auch gerade besorgt. Werde ich gleich Montag angehen bevor sich die Beläge und die Scheiben falsch aufeinander
einfahren.


Leitfaden.jpg
 
Korrekt, weil es im Reparaturleitfaden so dargestellt ist. Wobei ich da auch kein Problem sehen würde, wenn der Belag mit dem Warnkontakt unten wäre, sofern das Kabel reicht.
 
So, heute habe ich mir die Bremsen vorgenommen.

Die gebrochenen Beläge mit den Verschleißkontakten waren in der Tat vertauscht. Die äußeren Beläge auch, daher haben die Belagfedern auch nicht in die Bremssattelaussparungen gegriffen.

Habe das zuvor auch nochmal mit der ATE-Hotline besprochen.

Die Auflageflächen waren verrostet, also nicht mit der Drahtbürste blank gemacht. Kein Plastilube o.ä. drauf. Der Mechaniker in der Werkstatt, der das eingebaut hat, hat wohl echt einfach die alten Beläge rausgerissen und die neuen per Zufallsprinzip wieder reingehauen. Er hat nichtmals die neuen selbstsichernden Schrauben, die im ATE-Set enthalten sind, benutzt, mit denen die äußeren Beläge verschraubt werden, sondern wieder die alten reingedreht.

Ich bin echt sauer, so kann man doch als Werkstatt nicht ernsthaft an den Bremsen arbeiten:motz:.

Also habe ich alles ordnungsgemäß getauscht, blank gemacht, Plastilube aufgetragen und eine ausgiebige Probefahrt gemacht.

Perfekte Bremsleistung und das Quietschen ist komplett wegs_bierkrug

Danke Fuchs🦊 nochmal für die üblich kompetenten und schnellen Antworten🙏
 

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