Christian
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VW´s neues Familien-Programm
News aus der Autobild:
Aus für den Microbus. Statt neuen Bulli im Retrodesign bringt VW einen modernen Maxi-Van im Kombi-Look. Und die Neuauflage des Sharan.
Trotz Renault Espace und Chrysler Voyager: Die erste Großraumlimousine kam vor über 50 Jahren aus Deutschland und hieß VW Bulli. Um so erstaunlicher, daß sich die Wolfsburger Van-Väter in den letzten Jahren den Luxus erlaubten, das Wachstumssegment Nummer eins sträflich zu vernachlässigen. Der überfällige Raumriese im Polo-Format steht sich im Designzentrum die Räder eckig, der fertigentwickelte T Passat Hunter (eine Mischung aus Fun und Allroad) wurde gestrichen, und auch zum Thema Sharan & Microbus fiel den Herren nicht viel Produktives ein.
Der Microbus sollte ursprünglich 2005 in Serie gehen, doch dann kam alles ganz anders: Der Dollar verlor gegenüber dem Euro an Wert (wichtigster Microbus-Markt wären die USA), der Vertrieb verlor den Glauben an das Auto, und die Befürworter des Projekts standen angesichts fallender Stückzahlen und steigenden Aufwands auf verlorenem Posten.
Anfang 2004 gab es nur mehr drei Alternativen: verschieben, verzichten oder verändern. VW-Chef Bernd Pischetsrieder, der sich zuvor für den Produktionsstandort Hannover stark gemacht hatte, entschied sich für Variante Nummer drei: "Der Microbus kommt so nicht! Statt dessen bringen wir einen großen Van im modernen Look."
So haben sich die Stilisten auf eine völlig neue Silhouette geeinigt: flacher, dynamischer, muskulöser. VW will seinen Lifestyle-Van auf halber Höhe zwischen Chrysler Voyager und Mercedes-Benz R-Klasse positionieren. Länge: gut 4,80 Meter. Im Gegensatz zum Sharan besitzt der Maxi-Van wahlweise hintere Schiebetüren, die gegen Aufpreis per Fernbedienung elektrisch betätigt werden können. Zum neuen Van-Konzept gehören auch x-fach verstellbare Fondsitze, ein mehrteiliges Panoramadach sowie ein vielseitiges Interieur mit verschiebbaren Konsolen, Multimedia-Anschlüssen für alle Passagiere und obenliegenden Staufächern.
Die technische Basis liefert der Bus T5 – daher macht auch Hannover als Produktionsstandort Sinn. Das Antriebsprinzip nimmt wahlweise die vorderen oder alle vier Räder in die Pflicht. Trotz der quer eingebauten Motoren herrscht kein Leistungsmangel. Der VR6-Benziner bringt es als 3,6-Liter auf 280 PS, der 2,5-Liter-Fünfzylinder-Diesel knackt in der nächsten Ausbaustufe die 200-PS-Marke. Damit ist der Van zwar US-tauglich – ob aber die in der Spitze geplanten 110.000 Einheiten pro Jahr realistisch sind, wird die Zukunft zeigen. Zum Vergleich: Beim Sharan II kalkuliert VW mit vergleichsweise konservativen 45.000 Stück.
Auch beim Sharan-Nachfolger hat VW wertvolle Zeit vergeudet. Deshalb muß das aktuelle Modell, das sich nach wie vor gut verkauft, bis 2007 weitergebaut werden. Wenn es nach der Mehrheit der VW-Entwickler ginge, würde die zweite Sharan-Generation auf der Bodengruppe des nächsten Passat entstehen.
Das klingt logisch, hat aber auch Nachteile. So läßt sich zum Beispiel der wichtige Sechszylinder-Diesel nur längs unterbringen. Außerdem will VW mittelfristig die Lücke zwischen Passat und Phaeton füllen. Stichwort C1. Der kommt zwar nicht wie geplant, gleichwohl wird es Ersatz geben. Eine Aufgabe, für die sich ein fahrdynamisch anspruchsvolles Sharan-Schwestermodell bestens eignen würde. Deshalb spricht vieles dafür, daß der nächste Sharan an das neue Audi-A4-Modul andocken wird.
Was bringt die Audi-Connection? In erster Linie eine technische Höherpositionierung, von der nach dem Sharan auch besagtes Modell der oberen Mittelklasse profitieren könnte. Der Vorstandsvorsitzende skizziert dessen Eckdaten: "Der Grundgedanke ist der modulare Aufbau. Alles, was der Kunde erlebt, ist eigenständig. Aber vieles, was uns Kosten verursacht, ist baugleich. Die Flexibilität ist so groß, daß wir sogar die freie Wahl zwischen zwei oder drei Sitzreihen haben."
Der Sharan II übernimmt die Bestuhlung im Prinzip vom Vorgänger. Der längs eingebaute Motor bietet erstmals die Wahl zwischen drei verschiedenen Antriebskonzepten: • Front- und Allradantrieb für den Sharan • Allrad- und möglicherweise Heckantrieb für das neue VW-Nischenmodell, dessen Karosserie erst noch definiert werden muß.
Möglich wird diese Vielfalt durch die von Audi federführend entwickelte Technik, die sich in einigen Elementen am A8 orientiert. So will man zum Beispiel durch den Platztausch von Getriebe und Differential und durch die neue Aufhängung die Achslastverteilung optimieren und den vorderen Karosserieüberhang trotz der umfangreicheren Fußgängerschutzmaßnahmen kürzen. Darüber hinaus soll die bisher obenliegende Lenkung nach unten versetzt werden, was der Präzision und der Rückmeldung dient.
In Sachen Design und Karosserievarianten plant VW eine veritable Handbremswende, die mit fast allen Stufenheck-Konventionen bricht und das Schrägheck favorisiert. Diese Strategie ist ebenso mutig wie riskant – es sei denn, Chefdesigner Murat Günak und sein Team kreieren neue Spielarten wie einen dynamisch-eleganten Sportkombi.
Beim Sharan können sich die Designer zwar keine großen Experimente erlauben, doch man darf schon etwas mehr erwarten als einen Touran im XXL-Format. Insider prophezeien ein stimmig proportioniertes Hochdachauto mit dem künftigen VW-Gesicht und mit einem deutlich aufgewerteten Interieur. Die Antriebsphilosophie der Wolfsburger geht beim Diesel und beim Benziner ganz klar in Richtung Direkteinspritzer mit Turbo. Die Zeit der Hubraumvielfalt ist dagegen bald zu Ende. Statt dessen sorgen Größe, Druck und Anzahl der Lader sowie die Motor-Software für die Differenzierung.
Beim Sharan-Nachfolger reicht das FSI-Spektrum von 115 bis 225 PS (V6). Die Diesel-Palette beginnt beim 1,9-Liter mit 120 PS und endet beim 3,0-Liter-V6, der es ebenfalls auf 225 PS bringt. Geschaltet wird immer öfter per Doppelkupplungsgetriebe ohne Zugkraftunterbrechung (DSG). Keine Frage: VW ist spät dran mit seinen Vans. Aber vielleicht kann Wolfsburg den Touran-Effekt wiederholen und auch mit dem Duo Sharan/Maxi-Van ab 2007 auf Anhieb punkten.
Ich kann mir nicht vorstellen, das der Sharan II eine Audi-Bodengruppe mit Längsmotor bekommt, wo doch der nächste Passat analog zum VW T5-Bus Quermotor hat. Ob die Familien-Van-Klientel den neuen (Audi) V6 3.0 TDI-Motor fordert, wage ich ebenso zu bezweifeln....
News aus der Autobild:
Aus für den Microbus. Statt neuen Bulli im Retrodesign bringt VW einen modernen Maxi-Van im Kombi-Look. Und die Neuauflage des Sharan.
Trotz Renault Espace und Chrysler Voyager: Die erste Großraumlimousine kam vor über 50 Jahren aus Deutschland und hieß VW Bulli. Um so erstaunlicher, daß sich die Wolfsburger Van-Väter in den letzten Jahren den Luxus erlaubten, das Wachstumssegment Nummer eins sträflich zu vernachlässigen. Der überfällige Raumriese im Polo-Format steht sich im Designzentrum die Räder eckig, der fertigentwickelte T Passat Hunter (eine Mischung aus Fun und Allroad) wurde gestrichen, und auch zum Thema Sharan & Microbus fiel den Herren nicht viel Produktives ein.
Der Microbus sollte ursprünglich 2005 in Serie gehen, doch dann kam alles ganz anders: Der Dollar verlor gegenüber dem Euro an Wert (wichtigster Microbus-Markt wären die USA), der Vertrieb verlor den Glauben an das Auto, und die Befürworter des Projekts standen angesichts fallender Stückzahlen und steigenden Aufwands auf verlorenem Posten.
Anfang 2004 gab es nur mehr drei Alternativen: verschieben, verzichten oder verändern. VW-Chef Bernd Pischetsrieder, der sich zuvor für den Produktionsstandort Hannover stark gemacht hatte, entschied sich für Variante Nummer drei: "Der Microbus kommt so nicht! Statt dessen bringen wir einen großen Van im modernen Look."
So haben sich die Stilisten auf eine völlig neue Silhouette geeinigt: flacher, dynamischer, muskulöser. VW will seinen Lifestyle-Van auf halber Höhe zwischen Chrysler Voyager und Mercedes-Benz R-Klasse positionieren. Länge: gut 4,80 Meter. Im Gegensatz zum Sharan besitzt der Maxi-Van wahlweise hintere Schiebetüren, die gegen Aufpreis per Fernbedienung elektrisch betätigt werden können. Zum neuen Van-Konzept gehören auch x-fach verstellbare Fondsitze, ein mehrteiliges Panoramadach sowie ein vielseitiges Interieur mit verschiebbaren Konsolen, Multimedia-Anschlüssen für alle Passagiere und obenliegenden Staufächern.
Die technische Basis liefert der Bus T5 – daher macht auch Hannover als Produktionsstandort Sinn. Das Antriebsprinzip nimmt wahlweise die vorderen oder alle vier Räder in die Pflicht. Trotz der quer eingebauten Motoren herrscht kein Leistungsmangel. Der VR6-Benziner bringt es als 3,6-Liter auf 280 PS, der 2,5-Liter-Fünfzylinder-Diesel knackt in der nächsten Ausbaustufe die 200-PS-Marke. Damit ist der Van zwar US-tauglich – ob aber die in der Spitze geplanten 110.000 Einheiten pro Jahr realistisch sind, wird die Zukunft zeigen. Zum Vergleich: Beim Sharan II kalkuliert VW mit vergleichsweise konservativen 45.000 Stück.
Auch beim Sharan-Nachfolger hat VW wertvolle Zeit vergeudet. Deshalb muß das aktuelle Modell, das sich nach wie vor gut verkauft, bis 2007 weitergebaut werden. Wenn es nach der Mehrheit der VW-Entwickler ginge, würde die zweite Sharan-Generation auf der Bodengruppe des nächsten Passat entstehen.
Das klingt logisch, hat aber auch Nachteile. So läßt sich zum Beispiel der wichtige Sechszylinder-Diesel nur längs unterbringen. Außerdem will VW mittelfristig die Lücke zwischen Passat und Phaeton füllen. Stichwort C1. Der kommt zwar nicht wie geplant, gleichwohl wird es Ersatz geben. Eine Aufgabe, für die sich ein fahrdynamisch anspruchsvolles Sharan-Schwestermodell bestens eignen würde. Deshalb spricht vieles dafür, daß der nächste Sharan an das neue Audi-A4-Modul andocken wird.
Was bringt die Audi-Connection? In erster Linie eine technische Höherpositionierung, von der nach dem Sharan auch besagtes Modell der oberen Mittelklasse profitieren könnte. Der Vorstandsvorsitzende skizziert dessen Eckdaten: "Der Grundgedanke ist der modulare Aufbau. Alles, was der Kunde erlebt, ist eigenständig. Aber vieles, was uns Kosten verursacht, ist baugleich. Die Flexibilität ist so groß, daß wir sogar die freie Wahl zwischen zwei oder drei Sitzreihen haben."
Der Sharan II übernimmt die Bestuhlung im Prinzip vom Vorgänger. Der längs eingebaute Motor bietet erstmals die Wahl zwischen drei verschiedenen Antriebskonzepten: • Front- und Allradantrieb für den Sharan • Allrad- und möglicherweise Heckantrieb für das neue VW-Nischenmodell, dessen Karosserie erst noch definiert werden muß.
Möglich wird diese Vielfalt durch die von Audi federführend entwickelte Technik, die sich in einigen Elementen am A8 orientiert. So will man zum Beispiel durch den Platztausch von Getriebe und Differential und durch die neue Aufhängung die Achslastverteilung optimieren und den vorderen Karosserieüberhang trotz der umfangreicheren Fußgängerschutzmaßnahmen kürzen. Darüber hinaus soll die bisher obenliegende Lenkung nach unten versetzt werden, was der Präzision und der Rückmeldung dient.
In Sachen Design und Karosserievarianten plant VW eine veritable Handbremswende, die mit fast allen Stufenheck-Konventionen bricht und das Schrägheck favorisiert. Diese Strategie ist ebenso mutig wie riskant – es sei denn, Chefdesigner Murat Günak und sein Team kreieren neue Spielarten wie einen dynamisch-eleganten Sportkombi.
Beim Sharan können sich die Designer zwar keine großen Experimente erlauben, doch man darf schon etwas mehr erwarten als einen Touran im XXL-Format. Insider prophezeien ein stimmig proportioniertes Hochdachauto mit dem künftigen VW-Gesicht und mit einem deutlich aufgewerteten Interieur. Die Antriebsphilosophie der Wolfsburger geht beim Diesel und beim Benziner ganz klar in Richtung Direkteinspritzer mit Turbo. Die Zeit der Hubraumvielfalt ist dagegen bald zu Ende. Statt dessen sorgen Größe, Druck und Anzahl der Lader sowie die Motor-Software für die Differenzierung.
Beim Sharan-Nachfolger reicht das FSI-Spektrum von 115 bis 225 PS (V6). Die Diesel-Palette beginnt beim 1,9-Liter mit 120 PS und endet beim 3,0-Liter-V6, der es ebenfalls auf 225 PS bringt. Geschaltet wird immer öfter per Doppelkupplungsgetriebe ohne Zugkraftunterbrechung (DSG). Keine Frage: VW ist spät dran mit seinen Vans. Aber vielleicht kann Wolfsburg den Touran-Effekt wiederholen und auch mit dem Duo Sharan/Maxi-Van ab 2007 auf Anhieb punkten.
Ich kann mir nicht vorstellen, das der Sharan II eine Audi-Bodengruppe mit Längsmotor bekommt, wo doch der nächste Passat analog zum VW T5-Bus Quermotor hat. Ob die Familien-Van-Klientel den neuen (Audi) V6 3.0 TDI-Motor fordert, wage ich ebenso zu bezweifeln....